Tomaso de Luca – Salopp gesagt schlapp
29. März – 8. Juni 2014
Eröffnung: Freitag, 28. März 2014, 20 Uhr
Begrüßung: Angela Piplak, Geschäftsführung
Einführung: Fanny Gonella, Künstlerische Leitung
Das Forum war in den antiken römischen Städten zentraler Platz des öffentlichen Lebens. Das berühmteste von allen, das Forum Romanum, steht heute als Ruine mitten in der Stadt. Trotz des nostalgischen Bezuges, gelang dem Wort „Forum“ ein bedeutendes Comeback im digitalen Raum. In seiner online-Version werden Informationen, Gerüchte und Polemiken hierarchielos verbreitet und verformt. Private Geschichten und öffentliche Fakten treffen dort undifferenziert aufeinander.
Wie aus einer dieser beiläufigen online-Konversationen, wirkt der Titel Salopp gesagt schlapp eindeutig dem Mündlichen entnommen. Er kündigt den ungezwungenen Ton dieser Ausstellung an, die Relikte der Konsumgesellschaft mit Erscheinungsformen individueller Begehren verknüpft. Tomaso De Luca (*1988 in Verona, lebt und arbeitet in Rom) entwirft mit seiner für das Künstlerhaus Bremen entstandenen Präsentation eine fragmentarische Komposition, die unter anderem Matratzen, Handtücher, Aufkleber, dahinsiechende Palmen und Poster aufeinander treffen lässt. Die erste Einzelausstellung des jungen italienischen Künstlers in Deutschland fokussiert das Ausufern der privaten Sphäre in den öffentlichen Raum.
Tomaso De Luca greift hier Formate auf, die üblicherweise auf der Straße zu sehen sind: Seine Bilder sind auf Aufkleber, Poster oder Stoff übertragen und durch den gesamten Raum verstreut worden. Die Werke sind kaum in originaler Form zu sehen. De Lucas Experimentieren mit Formaten und Trägern verwebt visuelle Elemente des urbanen und des häuslichen Bereichs und verwischt auf diese Weise die Grenzen zwischen Atelier, Wohnung, Straße und Ausstellungsraum. Diese Einzelpräsentation spiegelt das Verhältnis einer jüngeren Generation zum öffentlichen Raum wider, der zum Ausdrucksort der jeweiligen Individualität geworden ist, jedoch auch die Sehnsucht nach einer Gemeinschaft spüren lässt.
PROGRAMM
30. März 2014, 12 Uhr Kunstfrühstück mit Tomaso De Luca und Marita Landgraf. Führung durch die Ausstellung und Gespräch mit dem Künstler (in englischer Sprache)
27. April 2014, 12 Uhr Kuratorenführung durch die Ausstellung mit Fanny Gonella
11. Mai 2014, 15 Uhr Workshop mit Tomaso De Luca
04. Juni 2014, 19 Uhr Gespräch Vom Denkmal zum Windrad mit Rose Pfister (Referentin für Kunst im öffentlichen Raum beim Senator für Kultur Bremen) und Stefan Rettich (Architekt, Karo*, Leipzig; Prof. an der School of Architecture Bremen)
Die Ausstellung wird gefördert durch:
Herzlichen Dank an die Deutsch-Italienische Gesellschaft Bremen e.V.