Das Bremer Atelierstipendium
Bremer Atelierstipendium 2024: Paule Potulski
Das Bremer Atelierstipendium, das der Senator für Kultur zum achten Mal vergibt, geht 2024 an die 1991 in Bremen geborene Künstlerin Paule Potulski. Sie schloss 2022 ihr Studium der Freien Kunst bei Prof. Natascha Sadr Haghighian und Prof. Katrin von Maltzahn an der Hochschule für Künste in Bremen ab.
Eine externe Jury, die den Senator für Kultur berät, hat Paule Potulski als Stipendiatin für 2024 empfohlen. Die Jury besteht aus Mitgliedern, die durch ihre Berufstätigkeit mit der zeitgenössischen Bildenden Kunst vertraut sind. Die Begründung lautet: „Das Material ihrer Kunst findet Paule Potulski oft in ihrer direkten Umgebung, sei es abgestorbenes Holz im eigenen Garten oder Ton einer freigelegten Tonader auf einer Baustelle der Werderinsel. […] Mit diesem schafft sie überraschende wie eindringliche Skulpturen und Installationen, die sowohl archaisch wie poetisch anmuten, zugleich aber eine konzeptionelle Klarheit ausweisen.“
Paule Potulski Arbeiten entstehen aus vielen zusammen laufenden Prozessen, die oft auch von der Arbeit anderer Menschen, Wesen und Entitäten geformt werden - die Materialien, mit denen sie arbeitet, versteht sie als eigenständige Akteur:innen. Sie haben ihre eigene Zeitlichkeit und ihr eigenes Wissen, die Potulski respektvoll zu verdeutlichen versucht. Dabei interessieren sie vor allem die subtilen Zwischentöne, die den Rhythmus bedingen und Strukturen bilden.
Das Team des Künstlerhaus Bremen freut sich auf den "Einzug" der Künstlerin in das Stipendien-Atelier in diesen Tagen. Paule Potulski wird durch ihre Arbeitsweise und Art die Kolleginnen und Kollegen sowie den Arbeitsprozess bereichern, so der Senator für Kultur. Eine Abschlusspräsentation in der Galerie im Künstlerhaus wird im Dezember 2024 einen Einblick in die Arbeit der Stipendiatin geben. Darauf freut sich die Künstlerin schon jetzt: „Mal schauen, wo ich im Dezember auftauchen werde, wenn es dann heißt, die Türen zu öffnen und diese Reise mit anderen zu teilen.“
Der Senator für Kultur vergibt jährlich vom 1. Januar bis 31. Dezember ein zwölfmonatiges Atelierstipendium inklusive eines monatlichen finanziellen Zuschusses für die Umsetzung der künstlerischen Arbeit an eine:n in Bremen lebende:n und arbeitende:n bildende:n Künstler:in. Ziel des Stipendiums ist, junge Künstler:innen beim Einstieg in das professionelle Berufsleben und bei der Vernetzung im Kunstbetrieb zu unterstützen und zu helfen, die künstlerische Arbeit vor Ort zu etablieren. Das Künstlerhaus Bremen stellt dafür einen Atelierarbeitsplatz zur Verfügung, ermöglicht den Austausch mit erfahrenen Kolleg:innen sowie einen Einblick in die Praxis eines international vernetzten Ausstellungsraumes. Das Stipendium wird durch die Kuratorin/Künstlerische Leitung der Galerie im Künstlerhaus und weitere externe Kurator:innen betreut und endet mit einer kleinen Werkpräsentation sowie einem Künstlergespräch im Künstlerhaus Bremen.
Bisherige Stipendiat*innen:
2023 Rebekka Kronsteiner
2022 Paula Hurtado Otero
2021 Myong-Hee Ki
2020 Irene Strese
2019 Daniel Neubacher
2018 Nora Olearius
2017 Tim Reinecke
Bremer Atelierstipendium 2023: Rebekka Kronsteiner
Das Bremer Atelierstipendium, das der Senator für Kultur zum siebten Mal vergibt, geht 2023 an die 1996 in Überlingen am Bodensee geborene Künstlerin Rebekka Kronsteiner. Die Künstlerin ist derzeit Meisterschülerin bei Prof. Stephan Baumkötter an der Hochschule für Künste in Bremen. Eine externe Jury, die den Senator für Kultur berät, hat Rebekka Kronsteiner als Stipendiatin für 2023 empfohlen. Der Jury besteht aus Mitgliedern, die durch ihre Berufstätigkeit mit der zeitgenössischen Bildenden Kunst vertraut sind. Die Begründung lautet:
Rebekka Kronsteiner arbeitet auf besondere Weise mit Blick für die Dinge um sie herum. Objekte und Material aus ihrem urbanen Umfeld verbindet sie mit zumeist gebrauchten industriellen Materialien. Die Künstlerin beschäftigt sich vorranging mit Stoffen, wie Latex, Wachs, Folien, Textilien oder Plexiglas. Diese Dinge werden für Kronsteiner gerade dann interessant, wenn sie mit der Zeit ihr Aussehen verändern, ausbleichen, altern, vergilben oder porös werden. Kronsteiner: "Ich plane den Zerfall und die Veränderung mit ein, der das Vergehen von Zeit sichtbar macht. Die Werke können wieder an eine Art 'Nullpunkt zurückgesetzt' und damit neu gedacht werden." Ihre Kunstwerke bewegen sich zwischen Objekt und Bild, eine klare Zuordnung zwischen Kategorie Bild oder Objekt/Skulptur bleibt oftmals aus. Ihre Werke zeigen auf eindrucksvolle Weise hybride Formen, die es ermöglichen sie sowohl als Bild an der Wand zu sehen oder als Anordnung zu einer dreidimensionalen Form im Raum zusammensetzen. Neben bereits zahlreichen Teilnahmen an Einzel- und Gruppenausstellungen, honoriert die Jury weiterhin die agile und aktive (Netzwerk-) Arbeit der Bremer Künstlerin, als einen Mehrwert für die Bremer Kunstszene. Sie ist Mitbetreiberin des feministischen Kulturkiosk KOSK*I, der derzeit im Wilhelm-Wagenfeld-Haus Station macht und war Mitbegründerin der MMS-Offspace Galerie in Bremen. Das Team des Künstlerhaus Bremen freut sich auf den "Einzug" der Künstlerin in das Stipendien-Atelier in diesen Tagen. Rebekka Kronsteiner wird durch ihre Arbeitsweise und Art die Kolleginnen und Kollegen sowie den Arbeitsprozess bereichern, so der Senator für Kultur.
Bremer Atelierstipendium 2022: Paula Hurtado Otero
Das Bremer Atelierstipendium, das der Senator für Kultur zum sechsten Mal vergibt, geht 2022 an die 1988 in Kolumbien geborene Künstlerin Paula Hurtado Otero. Seit 2011 lebt und arbeitet die Künstlerin in Bremen. Hier studierte sie Freie Kunst an der Hochschule für Künste in Bremen bei Prof. Ingo Vetter und bei Prof. Natascha Sadr Haghighian, bei der sie 2019 ihren Meisterschüler absolvierte.
Ein künstlerischer Beirat, der den Senator für Kultur berät, hat Paula Hurtado Otero als Stipendiatin für 2022 empfohlen. Der Beirat besteht aus Mitgliedern, die durch ihre Berufstätigkeit mit der zeitgenössischen bildenden Kunst vertraut sind.
Die Begründung lautet:
"Paula Hurtado Otero hat die Jury mit ihrem vielfältigen, häufig ephemeren Werk überzeugt, das in vielen Fällen Kollaborationen mit anderen Künstler:innen und weiteren Akteur:innen einschließt. Die neue Atelierstipendiatin bezieht sich aus ihrer eigenen besonderen Perspektive auf gesellschaftliche Strukturen und Entwicklungen. Dazu eignet sie sich Kulturtechniken, künstlerische Medien, historische Ereignisse und fremde Sichtweisen an, denen sie nachspürt und in neuen und eigenen Erzählungen wiedergibt."
Ihre eigene künstlerische Arbeit und ihren Fokus beschreibt sie selbst als eine „Arbeit am Narrativ“, das sich aus einer persönlich bedingten Fragestellung entwickelt, immer aber seine gesellschaftsrelevante Ebene mitdenkt. Entsprechend prozesshaft sind viele ihrer Projekte, was sie auch zur Grundlage ihrer künstlerischen Arbeit im Atelierstipendium machen möchte. Diese betonte Nutzung der einjährigen Arbeitssituation im Künstlerhaus Bremen als ein kontinuierliches künstlerisches Werk, das sich nicht erst in einer Abschlusspräsentation manifestiert, ist für die Jury ein besonders reizvoller Umgang mit den Möglichkeiten und Bedingungen des Atelierstipendiums, von dem wiederum zahlreiche Impulse für alle zu erwarten sind, die sich während des Stipendienjahres von Paula Hurtado Otero mit ihrer Arbeit an einer neuen Narration beschäftigen.
Bremer Atelierstipendium 2021: Myong-Hee Ki
Das Bremer Atelierstipendium, das der Senator für Kultur zum fünften Mal vergibt, geht 2021 an die Künstlerin Myong-Hee Ki.
Die 1981 geborene Künstlerin hat an der Umeå Academy of Fine Arts in Schweden sowie an der Hochschule für Künste in Bremen studiert und ihr Studium als Meisterschülerin von Professorin Katrin von Maltzahn beendet.
Ein künstlerischer Beirat, der den Senator für Kultur berät, hat Myong-Hee Ki als Stipendiatin für 2021 empfohlen. Der Beirat besteht aus Mitgliedern, die durch ihre Berufstätigkeit mit der zeitgenössischen bildenden Kunst vertraut sind.
Die Begründung lautet:
"Die leise und gleichzeitig klare und starke zeichnerische Position Myong-Hee Kis hat die Jury überzeugt. Ihre Zeichnungen zeugen von einer eigenen Handschrift, die bestimmt wird durch einfache Formen oder feine Muster, oftmals angelehnt an textile Gewebe.Ein Fokus liegt dabei auf der Genese von Strukturen: aus einzelnen Formen entsteht ein Muster, aus unzähligen Waben wächst eine Textur. In ihren Zeichnungen geht es Myong-He Ki nicht um exakte Linienführung, um Parallelitäten oder um perfekte Formgebung. Durch kleine Unregelmäßigkeiten, Stauchungen oder Dehnungen von Linien verleiht sie den Formen und Geweben etwas Lebendiges und bringt auch einen räumlichen Aspekt mit ins Bild. Die Jury ist überzeugt, dass das Stipendium Myong-Hee Ki die konzentrierte Weiterentwicklung ihrer künstlerischen Position ermöglichen wird und sieht darüber hinaus, nicht zuletzt durch die Anbindung an das Künstlerhaus Bremen und die damit verbundene professionelle Anbindung, eine große Chance für die Künstlerin, sich vor Ort aber auch überregional stärker zu vernetzen und ihr den Übergang in den Beruf als freie Künstlerin zu erleichtern."
Ein Portfolio der Künstlerin ist hier einsehbar.
Das Stipendium wird gefördert durch
Bremer Atelierstipendium 2020: Irene Strese
Das Bremer Atelierstipendium, das der Senator für Kultur zum vierten Mal vergibt, geht 2020 an die Künstlerin Irene Strese, geb.1986. Sie hat an der Hochschule für Künste in Bremen studiert und ihr Studium 2019 als Meisterschülerin von Prof. Andre Korpys und Prof. Markus Löffler abgeschlossen.
Ein künstlerischer Beirat, der den Senator für Kultur berät, hat Irene Strese als Stipendiatin empfohlen. Der Beirat besteht aus Mitgliedern, die durch ihre Berufstätigkeit mit der zeitgenössischen bildenden Kunst vertraut sind.
Die Begründung des künstlerischen Beirats lautet:
„Irene Strese zeigt in ihren Arbeiten, die Elemente aus bildhauerischen Verfahren, Performance und partizipatorischen Ansätzen kombinieren, eine hohe konzeptionelle Durchdringung. Ihre Werke sind geprägt von herausragender handwerklicher Umsetzung, insbesondere in ihrem bevorzugten Werkstoff Keramik. Die kunsthandwerkliche Perfektion konterkariert sie dabei in Form und Inhalt ihrer Arbeiten. Brüche mit den Erwartungen an den Werkstoff und an Themen, die damit üblicherweise dargestellt werden, bestimmen ihre Werke. Vielfach zeigt die Künstlerin eine subtil humorvolle bis ironische Aneignung thematischer Setzungen, die sie in ihren performativen Aktionen und im Umgang mit Rezipient*innen aufgreift, wenn sie diese einbezieht. Gerade dieser auf Vernetzung und Austausch setzende Ansatz von Irene Strese, in dem ihr persönliches Engagement eine große Rolle spielt, hat die Jury überzeugt, ihr das Atelierstipendium 2020 zuzuerkennen.“
„Das Atelier-Stipendium bedeutet für mich eine großartige Möglichkeit meine künstlerische Praxis nach dem Studium weiter zu entwickelt. Besonders freue ich mich über die Anbindung ans Künstlerhaus und den damit verbundenen Austausch.“
(Irene Strese)
Wir freuen uns, Irene Strese ab Januar bei uns im Haus begrüßen zu können!
Das Bremer Atelierstipendium wird gefördert durch
Bremer Atelierstipendium 2019: Daniel Neubacher
Daniel Neubacher, geboren 1985 in Nürnberg, studierte an der Hochschule für Künste Bremen bei Prof. Jean-Francois Guiton mit abschließendem Meisterschülerstudium im Jahr 2016.
An der Schnittstelle von digitalem und physischem Raum widmet sich Neubacher seiner künstlerischen Arbeit, also gegenwärtigen Bedingungen des Kunstschaffens hinsichtlich Repräsentation und Rezeption.
Die Arbeit dieses Künstlers war unter anderem in Gruppenausstellungen in Berlin, Köln, Schaffhausen, Helsinki, Bukarest, Detroit und Toronto sowie webbasierten Ausstellungen vertreten.
2016 absolvierte Neubacher einen Forschungsaufenthalt in Los Angeles (USA), wo er 3D Scanning Studios besuchte und sich mit gegenwärtigen Darstellungstechniken auseinandersetzte. Seit 2016 ist Daniel Neubacher Alumni der Studienstiftung des deutschen Volkes e.V.
Bremer Atelierstipendium 2018: Nora Olearius
Die Bremer Künstlerin Nora Olearius ist seit Anfang des Jahres die neue Stipendiatin im Bremer Atelierstipendium. Seit Januar 2018 arbeitet sie in ihrem Atelier im Künstlerhaus Bremen.
Olearius studierte an der Hochschule für Künste Bremen mit abschließendem Meisterschüler*innen Jahr. 2017 gewann sie den 40. Bremer Förderpreis für Bildende Kunst.
Bremer Atelierstipendium 2017: Tim Reinecke
Der Künstler Tim Reinecke erhält das Bremer Atelierstipendium für den Jahrgang 2017.
Tim Reinecke studierte an der Hochschule für Künste Bremen und war Meisterschüler in 2014. Seitdem wurde seine Arbeit international ausgestellt, u.a. in den Gruppenausstellungen (un)mediated nature bei der Galerie Tanja Wagner, Berlin, PUNK. Its Traces in Contemporary Art, im MACBA, Barcelona, LOT – lack of transmission, in North End Studios, Detroit, USA oder im Rahmen von Raumstationen, 87. Herbstausstellung, im Kunstverein Hannover.