Michel Dector / Michel Dupuy – Zerkratzte Autos
Juli und November 1994
Konzept: Horst Griese
"[...] Wir sehen große weiße Leinwände. Oder genauer: fast weiße Leinwände. Sie haben einen Farbstich. Ein grünlich scheinendes Weiß, ein rötliches, ein bläuliches... Dector Dupuy stellen in Bremen Leinwände aus, die die Größe von Autos haben. Aber nur der Ausstellungstitel und das Arbeitsfoto auf der Einladungskarte können uns überhaupt verraten haben, dass die Leinwände Autoformat haben. Sonst erinnert nämlich rein gar nichts an den Lärm der Straße. Diese Leinwände erinnern an Kunst. Und zwar an eine Kunst derart, wie wir sie etwa seit den 20er Jahren dieses Jahrhunderts kennen können. [...]
Michel Dector Michel Dupuy gelingt es, auf der einen Seite große Leinwände herzustellen, die in ihrer mehrfachen Reduktion wieder an die Unberührbarkeit des Schönen anknüpfen. Und damit auch auf die ganze Problematik verführerischer Oberflächen hinweisen. Andererseits treiben sie die spannungsreichen Wechsel von wertvollen zu wertlosen Zeichen weiter. Der marktwirtschaftlichen Dynamik ständiger Umwertung wird hier ein paradoxer Stillstand verordnet. Und der Betrachter gerät dadurch in die Lücke, in die Lücke zwischen die Leinwände und die ökonomischen Zeichenoberflächen. Was ist wirklich da? Michel Dector Michel Dupuy, ihre Signatur, weiße Bilder, oder die zerkratzen Autos? Die verlorene Kunst bekommt hier wieder etwas von der schönen Geste."
Auszüge aus dem Text von Hinrich Sachs zu der Ausstellung. Der vollständige Text ist im Künstlerhaus Bremen erhältlich.
Materialien:
VW Käfer, Grün
Renault Clio, Blau
Trabaut, Rot