Das Unerwartete erwarten
Adrian Lohmüller, Kilian Rüthemann, Albrecht Schäfer und Ariel Schlesinger
25. Februar – 20. Mai 2012
Eröffnung: 24. Februar 2012, 19 Uhr
Begrüßung: Waltraut Steimke, Geschäftsführung
Einführung: Stefanie Böttcher, Künstlerische Leitung
Die künstlerischen Werke der Gruppenausstellung Das Unerwartete erwarten zeugen von der Lust des Bildhauers am Experiment, von seiner Freude an der Gefahr. Sie sind von einer Instabilität bestimmt, befinden sich in einem Zustand zwischen Zersetzung und Halt. Auch wenn eine erwartete Zerstörung nicht zwangsläufig eintritt, ist sie als drohende Gefahr angelegt, also zutiefst werkimmanent. Erstarrte Bewegungen, Verfluüchtigung des Materials oder zum Zerbersten gestraffte Oberflächen verursachen eine besondere Spannung. Man könnte vom Suspense in der Skulptur sprechen. Suspense (engl. für „Gespanntheit“) ist ein Begriff aus dem Film. Er leitet sich von lat. suspendere („aufhängen“) ab und bedeutet so viel wie „in Unsicherheit schweben“ hinsichtlich eines befürchteten oder erhofften Ereignisses. Und genau hier beginnen die erwähnten Arbeiten zu vibrieren, hier liegt eine ihrer Faszinationen begruündet: es entsteht eine Spannung aus der angelegten Situation, aus einem Ereignis, das sich zu erfuüllen droht. Wir werden erfasst von der Aussicht auf ein Geschehen, das nicht zwangsläufig eintritt, doch möglich ist. Als Rezipient sehen wir dieses Lauernde bereits vor uns. Aufgeklärt und vorbereitet erkennen wir, was eingetreten ist, eintreten könnte oder wird. Suspense resultiert aus offenen Fragen nach dem Fortgang einer Geschichte. Etwas kündigt sich an und wird doch in der Schwebe gehalten. Ein Spiel mit Erwartungen beginnt, mit Neugier und mit der Hoffnung auf den erlösenden Knall.
PROGRAMM
11. April 2012, 19 Uhr Spannende Kunst Vortrag von Ludwig Seyfarth, Kunstkritiker
26. April 2012, 19 Uhr No ART around dilettantin produktionsbüro
10. Mai 2012, 19 Uhr Von (falschen) Versprechungen und (Er-)Lösungen: Überlegungen zur Spannung im Film Vortrag von Dr. Eckhard Pabst, Institut für Neuere Deutsche Literatur & Medien, Christian-Albrechts-Universität Kiel
Führungen: 08. März 2012, 19 Uhr; 22. März 2012, 19 Uhr
Die Ausstellung wird gefördert durch den Senator für Kultur Bremen und die Heinz A. Bockmeyer Stiftung.
Herzlichen Dank an die Firma Gerüstbau Blankenhagen in Bremen.