Curating Degree Zero Archive

 

30.08.–30.09.2003

Konzept: Dorothee Richter und Barnaby Drabble


Curating Degree Zero Archive ist eine Wanderausstellung, die kritische Positionen aus dem Gebiet des Kuratierens zeigt. Es besteht aus Material (Kataloge, Artikel, Videos, CD's, Bilder und Web-Sites) in Bezug auf Praxis von ca. 60 internationalen Kuratoren und Kuratoren-Gruppierungen. Das Design der reisenden Elemente des Archivs wurde von der Züricher Designgruppe Elektrosmog entworfen. Entsprechend zu diesem Konzept wurde das Material in unterschiedliche, bunte Reisetaschen gepackt und mit übergroßen Labels versehen. Diese Taschen kann das Publikum öffnen und das Material herausnehmen. In Basel, wo die Ausstellung ihre Tour begonnen hat (Jan. 2003), wurden die Taschen auf Gepäckwagen gestellt, die über den Raum verteilt waren; in Genf wurden sie auf großen Podesten in einer Lounge-Atmosphäre zugänglich gemacht.

Das Archiv wird auf seiner Tour ständig erweitert, es dockt an die Netzwerke der gastgebenden Institutionen an, es nimmt neue Positionen auf, entsprechend zum Umfeld der jeweiligen Institution. Auf diese Weise wird vermieden, dass das Archiv auf den persönlichen Geschmack seiner InitiatorInnen zurückgeht. Stattdessen entwickelt sich die Liste der vorgestellten KuratorInnen innerhalb einer Logik aus Netzwerken, Freundschaften und Zirkeln aus gemeinsamen Interessen und Diskussionszusammenhängen. Entsprechend dazu ist das Konzept des "kritischen" Kuratierens kein einheitliches. Dieses Konzept ist historischen Veränderungen unterworfen, wie auch das Feld der Bildenden Kunst Gegenstand von andauernden Transformationen ist.

Die Web-Site curatingdegreezero.org wurde in Zusammenarbeit mit [plug-in], Basel gestaltet. Sie funktioniert als Interface, sowohl für die Besucher der Ausstellung als auch für Netz-Besucher. Für das Publikum in der Ausstellung ist die Web-Site ein indexikalisches Werkzeug, welche Materialien von Interesse sind, und wo sie sich finden lassen. Die Web-Site verbindet den Realraum mit dem virtuellen Raum über links zu den einzelnen KuratorInnen. Während der Tour des Projekts soll die Web-Site weiter ausgebaut werden als ein Forschungs-Instrument für KuratorInnen, KunstproduzentInnen und StudentInnen mit Interesse für dieses spezielle Feld.