rebellion of the slogans – Präsentation von Yasmine Ansari und Mahdis Mohammadi
Donnerstag, 4. Mai, 19 Uhr
Präsentation von Yasmine Ansari:
Politics of Memory and the Slogans of Jina's Revolution
Mnemonische Manipulation ist ein entscheidendes Merkmal der Erinnerungspolitik der Islamischen Republik, um ihre Legitimität und ihren Machterhalt zu sichern. Die Islamische Republik hat die Erinnerungen und Narrative an die groß angelegte systematische staatliche Gewalt gegen politische Gegner, die unter dem Deckmantel des langanhaltenden Krieges mit dem Irak in den 1980er Jahren ausgeübt wurde, systematisch unterdrückt und das kollektive Gedächtnis an diese gewalttätige Vergangenheit manipuliert. In diesem Zusammenhang können die Slogans von Jinas Revolution als Gegenerinnerungen diskutiert werden, die die hegemonialen staatlichen Narrative über die postrevolutionäre Ära in Frage stellen und ein alternatives Verständnis der Vergangenheit schaffen, dass die etablierten Wahrheiten und dominanten Machtstrukturen der Islamischen Republik stört.
Yasmine Ansari ist eine feministische Wissenschaftlerin, die sich auf die Frauen- und Geschlechtergeschichte im Nahen Osten spezialisiert hat. Ansari erwarb ihren Master in Internationale Beziehungen des Nahen Ostens an der Universität von Edinburgh. Außerdem hat sie einen Bachelor-Abschluss in Frauen- und Geschlechterstudien und Internationale Studien von der Universität Seattle. Ihr Forschungsinteresse gilt der Geschlechterpolitik, der Erinnerungspolitik und der reproduktiven Gerechtigkeit im Kontext des modernen Nahen Ostens, mit besonderem Schwerpunkt auf dem postrevolutionären Iran.
Präsentation von Mahdis Mohammadi:
Remembrance of Things to Come: Archiving Iranian Protest Movements
"Jin, Jiyan, Azadi" ("Frau, Leben, Freiheit"), der wichtigste Slogan der aktuellen iranischen Protestbewegung, hat in den 2000er Jahren einen langen Weg durch Zeit und Raum zurückgelegt, um das iranische Kurdistan zu erreichen und sich schließlich über das ganze Land zu verbreiten. Weil Slogans wie dieser ihre Reise durch Zeit und Geschichte bis zu ihrem Kulminationspunkt fortsetzen, ist das Archivieren als Akt des Erinnerns nicht nur auf die Vergangenheit, sondern auch auf die Zukunft [futur antérieur] ausgerichtet und zeigt nicht nur die Vergangenheit, sondern spielt auch auf die Möglichkeiten an, die entweder zu einem bestimmten historischen Zeitpunkt verwirklicht wurden oder noch darauf warten, verwirklicht zu werden.
Mahdis Mohammadi ist Doktorandin an der Universität Gustave Eiffel in Frankreich. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt auf dem französischen Film und insbesondere auf dem Werk von Jacques Rivette. Sie hat zahlreiche Artikel und mehrere Bücher über Kunstgeschichte und Filmkritik/-theorie ins Persische übersetzt.
Anschließend Gespräch mit Shirin Mohammad
Veranstaltung in englischer Sprache
Eintritt frei