Sybille Springer

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Dichter Regen verschleiert die Sicht auf die Straßenszenen, die Sibylle Springer in ihren Papierarbeiten zu 19th Street (Rain I + II) einfängt. Sie erzeugt durch das Übereinanderlegen einzelner Farbschichten transparente Ebenen, die hin und her springen und das Fixieren der dargestellten Personen und Gegenstände erschweren. Eben noch erkennbar, verlieren sie sich im nächsten Augenblick wieder im Regen. Wie bei den Graffiti-Bildern, den Looming Signs (2008), bilden auch hier in New York gemachte Fotografien das Ausgangsmaterial. Die Künstlerin suchte dabei gezielt nach Motiven, die sich fortwährend verändern, kurzzeitig eine verborgene Welt aufblitzen lassen und so die Wahrnehmung irritieren. Zunächst in gegenständlicher Weise ins Bild gesetzt, kippt das Straßengeschehen in der weiteren malerischen Umsetzung in die Abstraktion. Dabei erstreckt sich hinter den als Fläche wahrnehmbaren Farbschichten ein zentralperspektivisch angelegter Bildraum, der sich ebenso wie die im Foto festgehaltene Szenerie kurz auftut, dann aber sofort wieder verschließt.

Sibylle Springer
Papierarbeiten zu 19th Street (Rain I + II),
2009
Öl auf Papier, gerahmt, 40 × 50 cm, 3 Unikate
je 530 €

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