Workshop mit dem Team des Olbers Planetariums
Innerhalb der Ausstellung Methods for the Study of What Is Not There von Irina Gheorghe lud die kuratorische Assistentin Julika Wagner das Team des Olbers Planetariums am 11. November 2021 zu einem Workshop ein. Teilgenommen haben der Leiter Andreas Vogel sowie neun Mitarbeiter:innen und Studierende unterschiedlichen Alters. Der Workshop setzte sich aus einer kurzen Führung durch die Ausstellung, einer interaktiven Rezeption von Gheorghes Soundarbeit Routes to What Is Not There (2020) und der Herstellung eigener Collagen zusammen. Die Teilnehmer:innen des Olbers Planetariums hatten die Aufgabe, sich in der Ausstellung zu verteilten, die Soundarbeit via QR-Code auf ihrem Smartphone oder auf den von uns zur Verfügung gestellten MP3-Playern mit Kopfhörern anzuhören und den Raum durch Abschreiten nach Anweisung der Künstlerin in verschiedene Kategorien des Unsichtbaren einzuteilen. Gleichzeitig hielten sie diese als Skizze auf Papier fest. Nachdem sie ihre eigenen „Landkarten“ nicht greifbarer Präsenzen im Raum erstellt haben, wurden in einer Feedbackrunde die individuellen Erfahrungen zusammengetragen. Im Fokus stand hier die Raumerfahrung jeder einzelnen Person und die Frage, ob und inwiefern sich diese im Zuge der Rezeption der Soundarbeit verändert hat. Anschließend durften sie im Gastatelier des Künstlerhauses eigene Klebebandzeichnungen erstellen. Für Irina Gheorghe bilden die „Tape Drawings“ aus der Serie Things of Which We Cannot Say (2017–fortlaufend) einen Ausgangspunkt für ihre Recherche. Sie zeichnet sie in Notizbücher, wo sie wie Diagramme für eine geheime Wissenschaft, wie Kartografien oder Grundrisse für unbekannte Räume erscheinen. Gheorghe hat ein Farbschema entwickelt, in dem jede Farbe der rechteckigen Farbflächen für eine andere Kategorie von Abwesenheit steht. Dem Team des Olbers Planetariums wurden Papier, farbige Tapes und Schneide-Utensilien zur Verfügung gestellt, um diese Methodik selbst anzuwenden. Dabei dienten ihnen die in der Ausstellung erstellten Raumskizzen als Vorlage. Die Resultate sind visuelle Zeugnisse der individuellen Raumwahrnehmungen der Teilnehmer:innen, die verschiedene Kategorien des Nicht-Wahrnehmbaren als deren Ausgangspunkt in den Vordergrund rücken.
Das Projekt wurde gefördert durch