Ukrainische Gastkünstlerin 2023: Yevheniia Kriuk
Freitag, 1.12., 19-21 Uhr
Im Gastatelier im Künstlerhaus Bremen (Vorderhaus, 3. OG)
Wir laden Sie und Ihre Freund:innen herzlich ein!
In ihrer Arbeit stellt Yevheniia Kriuk traditionelle Vorstellungen von Schönheit und Begehren in Frage. Über die Verwendung von Blumen und anderen Pflanzen als Materialien in ihren Fotografien öffnet sie eine queere und weibliche Perspektive auf Sexualität, die in der Natur verwurzelt ist.
Mit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine am 24. Februar 2022, hat sich die Wahrnehmung der Menschen in der Ukraine verändert. Ein friedliches, unbeschwertes Leben ist nicht mehr selbstverständlich. Die Abwesenheit von Alarmsignalen in ihrer derzeitigen Umgebung im Künstlerhaus Bremen bedeutet für Yevheniia Kriuk das Fehlen eines beunruhigenden und dennoch erdenden Geräuschs, das die eigene Sterblichkeit bewusst macht: „Im Ausland habe ich normalerweise Angst vor lauten Geräuschen, Flugzeugen oder Salutschüssen. Als Geflüchtete in Deutschland habe ich versucht, mit der Bürokratie zurechtzukommen. Ich war verloren, deprimiert und schockiert. Ich habe das ganz schlecht hinbekommen. Diesen Zustand habe ich mit naiven Zeichnungen auf deutschen Dokumenten dargestellt.“ Die zwischen Flucht, Bürokratie und Rückkehr in ihre Heimat Kiew entstandenen Bilder hat Yevheniia Kriuk im Gastatelier des Künstlerhauses Bremen weitergeführt.
Yevheniia Kriuk (* 2001 in Kiew, Ukraine) ist bildende Künstlerin und arbeitet mit Fotografien, Zeichnungen und Installationen. Sie studierte von 2018 bis 2019 Architektur an der Nationalen Akademie der Schönen Künste und Architektur in Kiew. Von 2020 bis 2022 studierte sie Bildende Kunst an der Borys Grinchenko Kyiv Universität. Kriuk ist Mitglied der MYPH Group und der Ukrainian Women Photographers Organization. 2022 war sie zudem Gaststudentin an der Universität der Künste Berlin und hatte eine Residency bei der MRO Foundation in Arles, Frankreich. Die Künstlerin beteiligte sich an Ausstellungen in der Ukraine, den Niederlanden, Frankreich und Deutschland.
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