Martin Wilmes erhält den Grassipreis 2020
Der Grassipreis der Carl und Anneliese Goerdeler Stiftung gilt als eine der renommiertesten nationalen Preise und wird jährlich zu Beginn der Grassimesse im Grassimuseum Leipzig verliehen – eine der wichtigsten Messen im Bereich der Angewandten Kunst in Deutschland. Wir freuen uns sehr, dass unser Mitglied Martin Wilmes den diesjährigen Grassipreis nach Bremen geholt hat.
An der Grassimesse nahmen in diesem Jahr 100 Ausstellende aus zwölf europäischen Ländern sowie aus Taiwan, Japan, Südkorea und den USA teil. Die Schwerpunkte lagen in den Bereichen Schmuck und Keramik, gefolgt von Accessoires und Textil. Hinzu kamen international bekannte Glas-Künstler*innen, junge Möbelgestalter*innen, gestandene Textil- und Hutgestalter*innen sowie in den Bereichen Metall, Papier und Spielzeug arbeitende Künstler*innen und Designer*innen. Martin Wilmes Möbel überzeugten die Jury als funktionale, allansichtige Objekte im Raum, die trotz formaler Strenge mit spielerischen Details überraschen. Sein Schubkastenvertiko in Nussbaum aus dem Jahr 2017 geht nun in den Bestand des Grassimuseums über. In Bremen ist Wilmes besonders auch durch seinen Hocker soloUno bekannt. Neben der Holzwerkstatt im Künstlerhaus Bremen betreibt er mit Kolleg*innen die Produzentengalerie raum im Ostertor und engagiert sich in der Gruppe Angewandte Kunst Bremen.
Die Begründung der Jury lautet:
„In seinen modernen Kabinettschränken verbindet Martin Wilmes Handwerkstradition mit einer zeitgemäßen Formsprache. Durch die farbig gestalteten Flächen entfalten sich die Möbel im Raum und überraschen mit ihrer ästhetischen Wandelbarkeit. Ausschlaggebend für die Entscheidung der Jury war vor allem der multifunktionale Charakter – die Schränke passen sowohl in kleine {...} Zimmer, wirken aber auch als Skulptur im Raum.
Dadurch sind die zeitlosen Unikate sowohl im Material, als auch im Nutzen nachhaltig und passen sich den individuellen Bedürfnissen der Nutzer und den sich verändernden Wohnverhältnissen an.
Martin Wilmes gelingt es, mit seinen formal und technisch auf das Wesentliche reduzierten Stücken, das selten gewordene Handwerk in eine moderne Tradition zu überführen. Durch ihre allseitige Ansichtigkeit bestechen die Möbel durch eine architektonisch-objekthafte Anmutung.“
Wir gratulieren Martin Wilmes herzlich zu dieser besonderen Auszeichnung.